Ort in Google Maps anzeigen  Jackson

Nanu, was ist denn jetzt los? Es ist keine 6 Uhr und Jasmin und ich sind irgendwie wach. Jetlag kann es eigentlich nicht sein. Gut, da unser Zimmer direkt an der Treppe war, hörten es hin und wieder mal poltern, aber eigentlich haben wir ganz gut geschlafen. Egal. Wie sagt man? Man muss die Feste feiern wie sie fallen, also entschließen wir uns, die unerwartete Wachphase zu nutzen und uns den Sonnenaufgang hier in den Bergen anzuschauen. Dazu fahren wir Richtung Norden und halten kurz hinter dem Ortsausgang auf einem kleinen Parkplatz am National Elk Refuge. Und was soll ich sagen? Das war eine grandiose Idee. Wir werden mit einem sensationellen Naturschauspiel belohnt, die aufgehende Sonne taucht Himmel und Wolken in fantastische Farben, die sich von Minute zu Minute ändern. Als i-Tüpfelchen spiegelt sich der Himmel im Flat Creek und versetzt uns in einen wahren Glückszustand. Unfassbar großartig und einfach nur schön!

Auf dem Rückweg halten wir nochmal kurz in Jackson Innenstadt, besichtigen wieder die Geweih-Torbögen, diesmal im (fast) Hellen, und genießen die Eindrücke dieser Westernstadt. Da unser Motel kein Frühstück anbietet, holen wir uns lecker Backwaren bei "The Bunnery". Man, haben die tolle Sachen. Der Blueberry Scone ist gigantisch groß! Mjam!

Schon verlassen wir Jackson wieder, zwar ohne Hut, aber mit tollen Eindrücken im Gepäck. Wieder geht es in den Nationalpark, und wieder brauchen wir nicht zahlen. Heute ist ein "Free Day". Na, umso besser!

Ort in Google Maps anzeigen  Grand Teton NP

Erster Anlaufpunkt ist der Jenny Lake Scenic Drive, eine Einbahnstraße, die mehr oder weniger direkt entlang des Jenny Lake führt. Natürlich begnügen wir uns nicht mit der Sicht aus dem Auto heraus, sondern machen einen Spaziergang auf einem Pfad entlang des Sees. Das kristallklare Wasser vor der spektakulären Bergkulisse bei allerfeinstem Sonnenschein lassen unsere Herzen höher schlagen.

Noch mehr beeindruckende Landschaften sehen wir von der nächsten Station, dem Signal Mountain. Eine Stichstraße führt uns nach ca. 15-minütiger Fahrt auf den 2355m hohen Gipfel des Berges, auf dem zwei Aussichtspunkte mit Parkplätzen eingerichtet sind. Eigentlich dachte ich, dass man von hier oben über den Jackson Lake schauen kann, aber den sieht man hier gar nicht. Ist aber auch egal, denn die Aussicht von hier oben ist phänomenal. Ein fantastischer Blick auf die Teton Range über die unendlichen Weiten der Prärie, in deren Mitte sich der Snake River schlängelt. Einige Bäume sind schon leuchtend gelb gefärbt, andere sind offensichtlich schon lange verdorrt, aber alles fügt sich zu einer wunderschönen Landschaft zusammen.

Irgendwann müssen wir diesen tollen Ort wieder verlassen und weiterfahren. Auf der Suche nach weiteren sehenswerten Plätzen landen wir an der Signal Mountain Lodge, wo neben Souvenirshops und Restrooms auch direkter Zugang zum Jackson Lake besteht. An dem Kiesstrand kann man schön entlang spazieren und "Natur pur" genießen. Ein paar Meilen weiter nördlich findet sich ein nettes Fleckchen für eine Rast, bevor wir zu einem absoluten Highlight dieser Reise kommen - dem Yellowstone.

Ort in Google Maps anzeigen  Yellowstone NP

Natürlich machen wir am Parkeingang ein Erinnerungsfoto - diese Tradition behalten wir auch für alle kommenden Parks bei. Unmittelbar hinter dem Parkeingang legen wir auch direkt unseren ersten Stop ein, und zwar bei den Moose Falls, einem 9m hohen Wasserfall mitten im Wald. Ich weiß nicht, wieso, aber irgendwie sind Wasserfälle immer faszinierend. Naja, das war auf jeden Fall ein guter Anfang.

Weiter geht's zum Grant Village Visitor Center, wo wir uns ein paar Infos und einen Blick auf den Yellowstone Lake einholen. Hier finden wir auch das berühmte Bärenspray, das manche von uns gerne aus Sicherheitsgründen mitnehmen würden. Allerdings schreckt der Preis dann doch ab: 50$ für 8 Sekunden Sicherheit - danach ist die Dose leer. Wir verzichten daher darauf und hoffen, dass wir Bären sehen und kein Spray brauchen...

Next Stop ist an einem der wohl bekanntesten und berühmtesten Punkte im Park, dem Old Faithful. Dieser Geysir macht seinem Namen alle Ehre und speit verlässlich alle 90 Minuten eine heiße Wasserfontäne in die Höhe. Diese Berühmtheit wird schon bei der Zufahrt deutlich: Von der Parkstraße führt ein Autobahnkreuz über eine mehrspurige Zufahrtsstraße zu einem riesigen Parkplatz, der auch echt gut gefüllt ist. Wahnsinn, was hier los ist. Und wir haben Glück: in einer halben Stunde soll die nächste Eruption sein, also haben wir noch Zeit für ein Eis bevor wir zum Objekt der Begierde spazieren. Oha, rund um den Geysir sind Sitzbänke aufgestellt, die erwartungsgemäß rappelvoll sind. Aber wir finden einen Sitzplatz und warten und warten...jetzt?! Nein, warten, oh - jetzt aber!? Nein - und doch! Mit einem gewaltigen Zischen schießt die Wassersäule ca. 25m in die Höhe. Das Schauspiel dauert 2-3 Minuten, bevor der Geysir wieder so tut als sei nichts gewesen. Nicht schlecht, aber soooo umwerfend war das jetzt auch nicht. Sorry, Old Faithful.

Während unser Wartezeit hat aber noch etwas anderes unsere Aufmerksamkeit erregt: in einiger Entfernung, direkt an einem Weg am Geyser Hill scheint eine kleine Herde Bisons zu lagern. Wow das ist ja der Hammer! Bisons! Nix wie hin! Allerdings ist in unmittelbarer Nähe zu diesen beeindruckenden Tieren bereits ein Park Ranger postiert, der alle Passanten auf den Mindestabstand von 25 Yards aufmerksam macht und auch energisch dafür sorgt, dass dieser eingehalten wird und auch dass niemand läuft, da dies sonst möglicherweise die Bisons veranlassen könnte, hinterher zu laufen. Wir sind immer noch ganz entzückt, dass wir Bisons so nah sehen können. Super!

Hier auf dem Geyser Hill zischt und brodelt es überall, kleine und größere, aktive und weniger aktive heiße Quellen und Geysire reihen sich aneinander. Toll! Wir halten uns hier so lange auf, dass der nächste Ausbruch des Old Faithful schon bevorsteht, und dieser ist tatsächlich ein Stück höher als der vorige. Wie immer in diesem Urlaub drängt die Zeit, daher lassen wir die weiteren Sehenswürdigkeiten hier außer acht und ziehen weiter. Erst nachher wird mir bewusst, dass hier auch der Morning Glory Pool gewesen wäre, den ich unbedingt sehen wollte. Naja, vielleicht kommen wir nochmal hierhin.

Als wir am Grand Prismatic Spring vorbeifahren, können wir aber nicht anders, als anzuhalten. Schon von weitem ist das riesige dampfende Becken zu sehen. Da die Sonne aber schon untergegangen ist, geht die Wirkung der charakteristischen Färbung natürlich verloren. Trotzdem entstehen tolle Fotos von der unwirklichen Landschaft drumherum und den dampfenden, schwefligen Gewässern.

So, jetzt aber nach Hause, denn es ist mittlerweile dunkel geworden. Doch plötzlich bremsen alle Autos vor uns ab...was ist da los? Ah, Bisons. Auf der Straße. Mitten auf der Straße. Eine kleine Gruppe dieser imposanten Tiere beschließt, einen gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr vorzunehmen, der allerdings ohne Bußgeld und weitere Folgen bleibt. Wahnsinn, dass hier unmittelbar zwischen den Autos Bisons rumlaufen. Gehört hatten wir das schon, aber dass wir das selbst mal erleben würden, haben wir nicht gedacht. Auf dem weiteren Weg nach Gardiner haben wir nun nur noch ein Hindernis zu überwinden, denn aufgrund von Bauarbeiten ist die Straße nur einspurig befahrbar - ca. 20 Minuten Wartezeit machen es jetzt auch nicht mehr aus.

Nach einem wieder mal laaaaaaangen Tag kommen wir in dem Comfort Inn Yellowstone North in Gardiner, Montana an. Zimmer sieht gut aus, mehr sehen wir heute nicht mehr!

Comfort Inn Yellowstone North, 107 Hellroaring St, Gardiner, MT 59030 Adresse in Google Maps anzeigen