Ort in Google Maps anzeigen  Fahrt durch Idaho

Mhmmm in so einem King Bed schläft es sich echt gut, manchmal ist man richtig erschrocken, wie weit der andere weg ist. Genauso mhmmm ist auch das Frühstück: Es gibt Ei mit Kartoffeln und Würstchen und auch die Möglichkeit, selbst Waffeln zu backen. Dazu hält man einfach einen Plastikbecher unter den Teigautomaten, füllt diesen, kippt den Teig ins Waffeleisen und dreht selbiges um. Dann dauert es nur noch 2 1/2 Minuten bis zur perfekten Waffel. Mjam, super!

So jetzt haben wir auch endlich Gelegenheit, mal bei Tageslicht zu schauen, wo wir hier untergekommen sind. Hinter der Stadt Brigham City beginnen schon die Berge als Vorboten der Rocky Mountains, was Jürgen zu der einmaligen Aussage veranlasst "Das ist ja ne bergige Gegend hier" :-) 

Ansonsten haben wir hier nichts weiter vor, außer uns beim Walmart gegenüber mit Lebensmitteln für die nächsten Tage einzudecken. Für uns unfassbar: Hier gibt es doch tatsächlich Waffen zu kaufen. Nein, ich habe mich nicht verschrieben, nicht Waffeln - Waffen. Pistolen, Gewehre, Munition und so weiter. Im Supermarkt. Im Regal. Wahnsinn. Einzige Voraussetzung zum Kauf: man muss mindestens 18 sein. So sind die Amis, erst mit 21 Alkohol trinken, aber mit 18 schon rumballern.

Versorgt mit Brot, Wurst, Philadelphia, Müsliriegeln, Obst und Getränken, aber ohne Waffen, geht es los. Und damit beginnt ja eigentlich der richtige Urlaub, quer durch die einzigartige Natur Nordamerikas fahren und uns von der Landschaft beeindrucken lassen. Und wir werden nicht enttäuscht: Bei prächtigstem Sonnenschein cruisen wir durch Utah und Idaho, passieren kleine Dörfer und noch kleinere Siedlungen, immer mit der Kulisse der beginnenden Rockies im Hintergrund. Und überall zeichnet sich die Laubfärbung des beginnenden Herbstes ab. Toll - so haben wir uns das vorgestellt.

Ort in Google Maps anzeigen  Soda Springs

Einen ersten Zwischenstopp machen wir in Soda Springs, Idaho, einem kleinen Örtchen, dessen Sehenswürdigkeit in zahlreichen natürlichen kohlensäurehaltigen Quellen besteht, allem voran dem Soda Springs Geysir, der unmittelbar im Stadtzentrum liegt. Dass ich diesen Ort gefunden habe, war nur Zufall. Ich habe einfach bei meiner Lieblingswebsite Google Maps geschaut, ob es auf dem Weg zum Grand Teton irgendeinen sehenswerten Ort gibt. Der Ortsname "Soda Springs" klang irgendwie interessant, also wurde gegoogelt, schöne Fotos gefunden und prompt wurde dieses kleine Western-Örtchen in unsere Reiseroute aufgenommen. Der Geysir selbst ist nicht ausgeschildert, liegt aber direkt an der Main Street. Rund um den Geysir haben sich durch Kalkablagerungen und den Schwefelgehalt des Wassers leuchtend gelbe Sinterterrassen gebildet. Sieht das klasse aus! Der Wasserdruck wird übrigens reguliert und zu jeder vollen Stunde freigelassen. Wow, die Fontäne spritzt gut 25m hoch, und wer in Windrichtung steht, wird nass. Außer uns bewundern nur 2, 3 andere Menschen dieses Naturschauspiel, und das bei herrlichstem Wetter. Toll - wer in der Gegend ist, sollte unserer Meinung nach hier unbedingt hinfahren. Ein Einheimischer macht uns noch auf weitere Quellen, die Hooper Springs aufmerksam, die trinkbares Mineralwasser an die Oberfläche befördern. Aus Zeitgründen lassen wir diese aber links liegen, besteigen unseren Chrysler und machen uns wieder auf den Weg Richtung Wyoming.

Die Zeit vergeht schnell, weil wir ständig über die sensationelle Landschaft staunen. Irgendwann sind wir auf der 89, die eine Zeitlang entlang des Snake River führt. Kurz hinter Alpine finden wir ein tolles Plätzchen für eine Mittagspause, von einer Haltebucht führt ein Weg zum Fluss, der hier eine Schlucht in den Fels gefressen hat. Einfach traumhaft sieht das aus. Die leuchtenden Farben lassen einen atemberaubend schönen Anblick entstehen, und bringen natürlich unsere Kameras zum Glühen. Manchmal kann man sich auch an den einfachen Dingen des Lebens erfreuen.

Ort in Google Maps anzeigen  Jackson / Grand Teton NP

Wir sind nicht die einzigen, die es hier schön finden - entlang der Strecke finden sich immer wieder kleine Campgrounds, manche full, andere closed. Im Nu gelangen wir dann schon an unser heutiges Domizil - Jackson, Wyoming. In dieser Westernstadt haben wir zwei Zimmer im Anglers Inn gebucht, einem typischen Motel, das von außen nicht viel her macht, aber nett eingerichtet ist - rustikal-freundlich. So, und jetzt? Eigentlich wollten wir heute noch in den Grand Teton, anderseits würden wir aber auch gerne die Stadt erkunden, denn zumindest Pierre und Jasmin träumen von einem Cowboy-Hut, für deren Herstellung die Stadt bekannt ist. Hin und her, her und hin, erst geht es kurz in den Nationalpark, der ca. 20 Fahrminuten nördlich von Jackson liegt. Kleine Kuriosität bei der Einfahrt: Die Damen machen gerade Schichtwechsel und können daher nicht kassieren, also dürfen wir umsonst rein. Das fängt ja gut an!

Nach ein paar Kilometern sehen wir es dann direkt vor uns: das über 4000m hohe Grand Teton-Massiv. Wahnsinn, was für eine imposante Kulisse! Auf den Gipfeln liegt sogar noch Schnee. Ist das eine Bilderbuch-Landschaft! Dann bemerken wir, dass vor uns einige Autos anhalten und alle Menschen rausspringen und nach rechts schauen. Was da wohl sein mag? Wir halten natürlich auch an und bekommen unsere erste Elk-Familie zu Gesicht: Einen röhrenden Hirsch mit mächtigem Geweih und mehreren Damen, allerdings in ganz schöner Entfernung. Noch ein wichtiger Hinweis: Ein Elk ist nicht etwa ein Elch, sondern ein Wapitihirsch. Ein Elch heißt hier Moose. Aber back to topic. Wir Stadtmenschen sind voller Begeisterung über dieses Schauspiel mit der Elk-Familie und fahren glückstrunken weiter im Park, und zwar zum Jenny Lake.

Auf dem Parkplatz am Jenny Lake werden wir direkt mit den nächsten Vertretern der reichhaltigen Tierwelt konfrontiert. Eine kleine Gruppe Deers spaziert hier in aller Seelenruhe rum. Oh und da ist ein Streifenhörnchen! Wow, heute muss wohl unser Glückstag sein. Das Visitor Center am Jenny Lake hat übrigens schon geschlossen, was aber auch nicht schlimm ist, denn wir wollen ohnehin einfach nur ein wenig durch die wunderschöne Landschaft hier spazieren. Zum Cascade Canyon und den Hidden Falls ist es leider etwas zu weit, in der Saison fährt ein Boot dort hin, aber egal, hier ist es auch traumhaft schön. Und wie gerufen läuft uns auch ein Deer-Männchen über den Weg, das Geweih zwar nicht so groß wie beim Elk, aber gestoßen werden möchten wir davon auch nicht. Damit nicht genug, spaziert hier auch noch ein Graufuchs über den Weg, allerdings sehen wir dieses schöne Tier nur noch von hinten. Einfach toll, welche Tiere man hier einfach so zu Gesicht bekommt, ohne tief in die Wälder marschieren zu müssen.

Superklasse!

Oh jetzt ist es aber spät geworden. Zurück in Jackson erkunden wir die Innenstadt, bewundern die Torbögen aus Hirschgeweihen, welche an jeder Ecke des Jackson Town Square aufgestellt sind und begeben uns auf die kurze Suche nach "echten" Cowboyhüten, da die meisten Geschäfte schon zu und unsere Motivation zu suchen begrenzt ist. Nun müssen wir noch was zu essen finden, leichter gesagt als getan. Schließlich landen wir im Snake River Grill, welcher sich aber als laute Sportsbar entpuppt. Das Essen ist trotzdem gut - für mich gibt es Bison Burger - das Bier auch (Mighty Bison - sehr lecker!), das rettet ein wenig den Abend. Per pedes geht es ins Hotel und nix wie ab in die Koje!

Angler's Inn, heute: GESCHLOSSEN, 265 N Millward St, Jackson WY 83001 Adresse in Google Maps anzeigen