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...schon um 5 Uhr aufstehen, denn um 6 geht unser Shuttle nach Patterson. Naja, dafür dass die Nacht so kurz war, sind wir erstaunlich wach. Mit uns fährt unter anderem ein total liebes Kreisaufseherpaar namens John und Camille aus Schottland, die uns erst auf der Fahrt, dann beim Frühstück und anschließend auf der Führung begleiten. Aber von vorne. Um halb 8 liefert uns der Shuttlebus bei strahlendem Sonnenschein in der Lobby ab. Da sind wir also, im Watchtower Educational Center in Patterson. Wow. Hier sieht es einfach umwerfend aus. Als Bethelgäste dürfen wir von dem Late Breakfast Gebrauch machen; der Bruder an der Rezeption lässt uns rein und wir finden tatsächlich den Weg zum Speisesaal. Nochmal wow. Der Saal ist einfach gigantisch und hat zudem noch eine tolle Aussicht ins Grüne. Unglaublich! Mjam das Frühstück ist auch klasse, Spinat-Feta-Quiche, dazu Müsli und natürlich lecker Kaffee. Super! Die Führung führt uns zunächst ins 1700 Personen fassende Auditorium und dann durch die verschiedenen Abteilungen wie die Dienstabteilung, wo wir einen deutschen Gileadabsolventen treffen, ins sehr interessante Art Department sowie auch in den Bereich der Gileadschule. Hier lernen wir eine sehr liebe Schwester namens Miyuki (?) kennen, die uns die Klassenräume zeigt wo wir dann mal Platz nehmen dürfen. Geniales Gefühl! Im Anschluss an die Führung haben wir noch eine gute halbe Stunde Zeit bis zum Mittagessen, die wir in dem schön angelegten Innenhof unterhalb des Clock Towers zwischen Springbrunnen, herrlich blühenden Blumen und sich leicht rot färbenden Bäumen verbringen - und das bei allerbestem Wetter. Was soll ich sagen? Patterson ist das Paradies! Zum Mittagessen gibt es übrigens etwas typisch Deutsches: Sauerkraut. Allerdings in der völlig untypischen Kombination mit Würstchen, Maiskolben, Broccoli, Salat und Brötchen, welche allerdings extrem lecker sind (was wiederum eigentlich Amerika-untypisch ist). Für Gäste ist beim Essen freie Platzwahl, und so kommt es, dass wir zwischen einigen Paaren aus der Schule für Zweigkomiteemitglieder landen. So gestärkt wollen wir zum nächsten und letzten Highlight hier in Patterson kommen, und zwar dem Audio/Video Department. Da sich ja gerade in diesem Bereich unheimlich viel getan hat, freuen wir uns schon besonders darauf. Das Gebäude liegt etwas außerhalb, sodass ein Shuttle uns dort hinbringen soll. Leider lässt selbiges auf sich warten, sodass wir unsere Hoffnungen schon schwinden sehen. Dort angekommen, erfahren wir, dass hier gar keine Führungen mehr gemacht, sondern lediglich Videos gezeigt werden. Wir müssen wohl ein so betretenes Gesicht gemacht haben, dass die superliebe Schwester namens Peggy uns kurzerhand auf eigene Faust mitnimmt und durch die Räumlichkeiten führt. So kommen wir in den Genuss, das Aufnahmestudio und die "Bühne" vor einer grünen Leinwand besuchen zu dürfen. Echt beeindruckend, wie professionell das hier alles ist. Stark! Unsere liebe Peggy hätte uns auch gerne zum Äpfelpflücken in Patterson's Obstgärten geschickt, aber da kommt auch schon unser Shuttle und wir müssen dieses wunderbare Fleckchen Erde wieder Richtung New York verlassen. Einfach toll, zu sehen, wie einmalig Jehovas Organisation arbeitet. Gegen 16 Uhr sind wir wieder auf dem Zimmer und wie nicht anders zu erwarten war, mal wieder ziemlich groggy. Und nu? Zum daheim hocken ist die Zeit dann auch irgendwie zu schade, also nehmen wir die Metro bis zur 71th Street und spazieren dann durch den Central Park. Oh, was ist denn hier los? Zäune und alles abgesperrt? Ach ja, morgen kommt der Papst in den Central Park und hier laufen natürlich schon die Vorbereitungen. Wir schaffen es trotzdem in den Park zu gelangen und landen am „The Lake“, auf dem zahlreiche Ruderboote unterwegs sind - mal mit Verliebten, mal mit Familien, mal mit Gondolieri. Bei unserem letzten Besuch im Central Park war es noch bitterkalt, jetzt sprudelt hier das blühende Leben. Wir genießen es ein wenig, den anderen Menschen zuzuschauen und bewegen uns gemütlich zur Südostecke des Parks. Mich fasziniert immer wieder die "erste Reihe" zum Park, wo dann plötzlich die Skyscraper beginnen. Beginnen tut hier auch der spannende Teil der berühmten Fifth Avenue, mit den vielen Läden, die Schein und Sein verbinden (möchten). Wir bleiben da aber eher Zaungäste und bewundern die teilweise sehr kreativen Schaufenster. Mittlerweile ist es spät geworden, was nicht nur durch die Dunkelheit, sondern auch durch unser Hungergefühl offenkundig wird. Glücklicherweise ist der Applebee's am Broadway nicht weit, und so feiern wir diesen schönen Tag mit einem Burger, Pasta Alfredo und Budweiser. Wieder zuhause, können wir nicht anders, als ein weiteres Mal auf die Dachterrasse unseres Wohngebäudes 90 Sands zu fahren und den unfassbar tollen Ausblick auf Manhattan zu genießen. Diese Sicht ist wirklich unbezahlbar. Und - let's face it: Heute wird das letzte Mal in unserem Leben sein, dass wir diese Möglichkeit haben, denn heute ist unser letzter Abend hier und nächstes Jahr schon werden alle Gebäude in Brooklyn geräumt sein. Zur gebührenden Würdigung haben wir heute auch das Stativ dabei, sodass die Nachtfotos gestochen scharf werden, selbst mit unserem Teleobjektiv. Einen besseren Blick auf die Downtown gibt es aus meiner Sicht nicht. Klasse. Zum Glück ist unser Bett nur 17 Etagen entfernt. Happy tired ;-)
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