Grand Canyon

Das mit dem Ausschlafen nutzen wir richtig aus und dementsprechend sind wir die letzten beim Frühstück. Oh mann, haben wir einen Muskelkater! Jeder Schritt tut weh, vor allem Treppe runter ist eine Qual! Wir watscheln so langsam durch unseren Hotelkomplex, ich möchte nicht wissen, was die anderen Leute denken… Außerdem haben wir uns noch einen richtigen Sonnenbrand geholt, besonders an den Armen tut das unglaublich weh. Aber wie gesagt: Auch dafür hat es sich echt gelohnt!

So gezeichnet checken wir aus und fahren noch mal zum South Rim. Zum westlichsten Aussichtspunkt am South Rim, dem Hermits Rest, kommt man nur per Shuttle-Bus. Dazu haben wir aber keine Lust und daher fahren wir zunächst den Mather Point und dann den Yavapai Point an . Wow. Die Aussicht von hier oben muss man einfach gesehen haben. Von den beiden Punkten kann man runter bis zum Colorado River gucken und sogar die Phantom Ranch sehen . Wir glauben, dass der Yavapai Point der Punkt ist, den wir gestern von der Phantom Ranch aus gesehen haben. Da unten waren wir gestern. Einmalig schön!

Fahrt nach Las Vegas

Und schon müssen wir uns wieder von dem wirklich unvergleichlichen Grand Canyon verabschieden. Wir schwingen uns wieder in unseren Buick und fahren Richtung Las Vegas. Wieder mal haben wir richtig tolles Wetter. Die Highways führen natürlich mitten durch die Wüste. Zwischen Kingman und dem Hoover Dam ist ein Highway gebaut worden, der ungelogen 50 Meilen schnurgeradeaus geht. Also Tempomat einschalten und sich ausruhen! Unterwegs müssen wir kurz in einer kleinen Stadt halt machen – wenn man das als Stadt bezeichnen kann. Vom Highway geht eine Ausfahrt ab auf eine unbefestigte Straße. Dort stehen ca. 100 Häuser mitten in der weiten Wüste und wieder mal fragen wir uns: Was machen die Leute hier? Was treibt jemanden dazu, sozusagen hier am Arsch der Welt zu wohnen? Die nächste richtige Stadt ist sicher 100 Meilen weg und hier wächst kein Baum, kein Gras, gar nichts – außer Kakteen. Wir sind uns einig: Von uns würde hier keiner freiwillig hinziehen!!!

Nach ca. 4 Stunden erreichen wir den Hoover Dam, der den Colorado River zum Lake Mead aufstaut. So richtig viel zu sehen gibt’s da eigentlich nicht. Der Damm ist ziemlich hoch, aber nur relativ schmal, und natürlich fällt einem das große Kraftwerk ins Auge. Also ein machen und weiter geht’s!

Kurz hinter dem Hoover Dam hört die Wüste auf und die Stadt fängt an. Das kann man echt so sagen, denn man fährt über einen Berg und plötzlich tun sich dahinter Häuser, Kasinos und gepflegte Golfanlagen auf. Und natürlich sieht man im Hintergrund die Skyline von Las Vegas.

Las Vegas

Wir checken wieder in demselben Hotel ein, was wir bei unserem ersten Vegas-Aufenthalt hatten, dem Hampton Inn, das uns sehr gut gefallen hat. Leider ist unser Zimmer diesmal nach hinten raus, sodass wir nicht den Strip, sondern den Pool sehen können.

Nachdem wir uns etwas akklimatisiert und ausgeruht haben, entschließen wir uns, zum Stratosphere Tower zu fahren. Wir (vor allem mein Vater und Jürgen) sind ziemlich im Eimer, daher wollen wir versuchen, mit dem Wagen direkt zum Stratosphere Tower zu fahren. Ich bin eigentlich dagegen, denn am Strip einen Parkplatz zu finden stelle ich mir sehr schwierig vor. Doch ich werde überstimmt und so fahren wir entlang des einzigartigen Strip zum Stratosphere Tower. Und - du ahnst es nicht – direkt gegenüber des Towers ist ein großer, offener, fast leerer und kostenloser Parkplatz. Ich würde sagen, da hatten wir mehr Glück als Verstand.

Also geht’s rein in den Tower und – natürlich – landen wir sofort zwischen unzähligen Slot Machines. Wir finden aber trotzdem den Weg in die 1. Etage, wo sich der Ticket-Schalter befindet. Ohne dass mein Vater etwas davon mitkriegt kaufen wir Tickets für das Aussichtsdeck plus für die High Roller Achterbahn. Er ist leicht verunsichert, als wir ihn mit dieser Nachricht konfrontieren, aber keine Widerrede! Doch zuerst genießen wir die fantastische Aussicht auf das nächtliche Las Vegas aus 300m Höhe. Erst von hier oben sieht man, wie ausgedehnt diese Stadt ist.

Hier oben ist ein richtiger Vergnügungspark entstanden. Neben der Achterbahn "High Roller", die sich mehrmals um den Turm windet und dem Freefall Tower (genannt "Big Shot") an der Spitze gibt es hier oben noch eine Art „Karussell“, das sich Insanity schimpft, sowie eine Art Rampe (XScream), die die Fahrgäste quasi ins nichts fahren lässt. Am Ende der Fahrt steht der Wagen in ziemlich steilem Winkel gut 300m über dem Erdboden. Vom Aussichtsdeck beobachten wir eine Japanerin, die sich das ganze offensichtlich anders vorgestellt hat und mit den Nerven völlig am Ende ist. Zu allem Überfluss sitzt sie in diesem Wahnsinns-Ding auch noch in der ersten Reihe mit einem erstklassigen Blick nach unten.

Jetzt sind wir aber dran. Zugegeben, ich bekomme schon etwas weiche Knie, als wir uns in die Achterbahn setzen. Aber so schlimm ist es wirklich nicht. Man sieht Las Vegas an sich vorbeifliegen und nur an bestimmten Stellen geht’s dann mal richtig zur Sache. Lohnt sich aber auf jeden Fall mal! Im Nachhinein muss ich sagen, ich wäre gerne auf den Freefall-Tower gegangen, aber etwas muss ich mir ja noch für’s nächste Mal aufheben…

Für heute haben wir dann genug erlebt. Wir genießen noch ein letztes Mal den überall blinkenden und funkelnden Strip auf unserer Fahrt zum Hotel. Uns plagt immer noch ein ordentlicher Muskelkater und daher freuen wir uns ganz besonders auf unser Bett.

Hampton Inn Tropicana, 4975 Dean Martin Dr, Las Vegas, NV 89118