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Heute vormittag kommen wir endlich zu einem absoluten Höhepunkt unserer Reise: Dem Eishotel in Jukkasjärvi, etwa 18km von Kiruna entfernt. Darauf hatte ich mich besonders gefreut, ein komplettes Gebäude nur aus Eis muss unglaublich beeindruckend sein, und genauso ist es auch. Der Eintritt von 150 SEK lohnt sich auf alle Fälle! Das Eishotel wird jedes Jahr neu aufgebaut (klar, muss ja :-) und ist jetzt fast fertiggestellt. Das besondere ist, dass ein Teil der Zimmer von Künstlern gestaltet werden, also sieht das Eishotel jedes Jahr anders aus. Insgesamt verfügt es über 62 Zimmer auf 5000 m2. Aber bevor ich noch mehr dazu schreibe, seht es euch am besten selbst an: Eishotel von außen: Hier ist einfach klasse, ich habe nie etwas vergleichbares in meinem Leben gesehen. Eine Nacht schlafen würde ich hier allerdings nicht. Zu teuer und mit -5°C entschieden zu kalt! Im Souvenirshop können wir uns ein bißchen aufwärmen, bevor wir eine Familie hier in Jukkasjärvi besuchen, die wir am Dienstag in der Zusammenkunft kennengelernt hatten. Nach unserem Aufenthalt bei Krister und seiner Familie
ist es auch schon wieder stockduster geworden. Wir fahren wieder ins
Hotel, um uns mental auf den Rest des Abends (heute ist
schließlich Silvester) vorzubereiten. Leider hatten wir
erneut eine Flasche Wasser im Auto gelassen, die den strengen
Temperaturen Tribut zollen musste... Ein weiteres Highlight unserer Reise sollten die
Polarlichter sein, die ebenfalls extrem beeindruckend sein
müssen. Wir hatten aus mehreren Quellen gehört, dass
im Abisko Nationalpark eine gute Möglichkeit besteht, diese zu
beobachten, da es dort meistens wolkenfrei ist - eine wesentliche
Voraussetzung für die Sichtung der Aurora borealis. Der
Nationalpark befindet sich etwa 80km nordwestlich von Kiruna direkt an
der E10. Dort wurde eine Touristenfalle mit dem klangvollen Namen
"Aurora Sky Station" etabliert - im Wesentlichen eine Seilbahn, die auf
den anliegenden Berg hinaufführt und einen
ungestörten Blick auf die Polarlichter ermöglichen
soll. Mit 485 SEK ist uns dies aber entschieden zu teuer, zumal man
natürlich keine Garantie auf die Nordlichter hat. Die Station
ist ohnehin heute geschlossen, sodass wir uns nach einem anderen Platz
umsehen. Ein paar Kilometer hinter Björkliden finden wir einen
schönen Parkplatz. Die Bewölkung ist hier durch die
angrenzenden Berge aufgerissen, sodass wir ungestörten Blick
in den Nachthimmel haben. Doch leider lassen sich keine Polarlichter
blicken. Schade. Wenigstens erspähen wir einen Fuchs am
Straßenrand, der aber anscheinend Angst vor meiner Kamera hat
und sich schnell verdünnisiert. Zurück in Kiruna geht es erstmal in die Pizzeria - seit dem Frühstück das erste, was ich zwischen die Kiemen bekomme. Der Platz hat sich unterdessen mit Menschenmengen gefüllt, die trotz der unterirdischen Temperaturen teilweise extrem leicht bekleidet sind. Wie meine Oma immer zu sagen pflegte, da wird einem schon beim Zugucken kalt. Die Leute böllern hier schon seit Stunden ihr Geld in die Luft und wir sehen uns das Spektakel natürlich auch an. Wenn schon keine Polarlichter, dann wenigstens Feuerwerk! Zu einem echten Silvester gehört natürlich "Dinner for One". Wir empfangen zwar kein deutsches Fernsehen, aber glücklicherweise kann man das auch im Internet anschauen! Wunderbar - einfach herrlich! Obwohl man genau weiß, was kommt, kann ich mich jedesmal köstlich über diesen Sketch amüsieren. So - und das muss für heute reichen! Happy 2010!
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