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Einmal mehr muss ich übers
Frühstück berichten, welches übrigens nur in
dem sehr begrenzten Zeitfenster von 8-9 Uhr serviert wird. Als wir den
Frühstücksraum betreten, fällt unser
Augenmerk zunächst auf ein Sideboard, auf dem Croissants und
Muffins sowie diverse Marmeladen und süße
Brotaufstriche aufgestellt sind, dazu eine heiße Platte, um
eben diese Gebäcke warmzumachen. Ist das schon etwa alles?
Etwas ungläubig bediene ich mich reichlich, was
natürlich voll daneben geht. Kaum dass wir sitzen, kommt die
freundliche Bedienung und fragt uns, ob wir Cereals und ein cooked
Breakfast wollen. Na und ob! Wir bestellen Bacon & eggs mit
baked beans, sausages, einer gegrillten Tomate und gegrillten Pilzen.
Sensationell! Das war wirklich Weltklasse, zumal wir auch noch bedient
werden und alles gereicht bekommen - wirklich der Kracher! 
Nach diesem guten Start in den Tag schwingen wir uns in
den Bus, der genau vor der Haustür losfährt. Nach
einem kurzen Eindruck von Edinburgh City orientieren wir uns
zum Calton Hill .
Von hier aus bietet sich das berühmte
Reiseführer-Motiv sowie ein guter
Überblick über die Royal Mile und die nicht minder
bekannte Princess Street . In Edinburgh finden
gerade die Festival-Wochen statt; den ersten Eindruck davon bekommen
wir durch eine junge Theatergruppe, die sich bemalt und in
Kostümen, untermalt von wildem Gejohle, fotografieren
lässt.
Vom Calton Hill geht es downhill zum östlichen
Ende der Royal Mile mit dem postmodernen
Parlamentsgebäude und dem Holyrood
Palace .
Die Royal Mile an sich führt immer leicht bergauf in Richtung
Burg .
Dank der diversen Festivals ist es hier brechend voll, viele
Straßenkünstler und Theatergruppen
präsentieren sich hier dem willigen Publikum. Wir jedoch
interessieren uns mehr für die Architektur und baulichen
Highlights wie etwa der St. Giles Cathedral.
Unmittelbar vor der Burg sind riesige Tribünen für das
Edinburgh Military Tattoo aufgebaut, einer Militärparade. Hier
unser erstes
von einem echten Schotten mit Rock... Sonst ist hier im Moment aber nix
los und so betreten wir die Burg , wo uns als erstes
die nicht enden wollende Schlange an der Kasse auffällt. Auf
Warten haben wir weder Lust noch Zeit und beschließen daher,
uns morgen der Burg zu widmen. Also, was nun? Mit 8 £ ist uns
die Camera Obscura zu teuer, also steuern wir Richtung Princess Street
und sehen, dass man kann auch abseits der Hauptattraktionen
lohnenswerte Motive vor die Kamera kriegt... 
Als Museums-Fan kommt Jürgen natürlich
nicht umhin, die National Gallery zu besichtigen, die
mit der Royal Scottish Academy einen kleinen Museumskomplex bildet . Ist auch gar nicht
so uninteressant, auch die Ausstellung "Impressionism and Scotland" ist
sehr ansehnlich. Insgesamt ein sehr hochwertiger Querschnitt
über die Kunst vom 14. bis ins frühe 20. Jahrhundert.
Nach dem anstrengenden Museumsbesuch (ja, wirklich -
immer dieses stop-and-watch ist echt anstrengend!) ruhen wir uns
erstmal in den East Princes Street Gardens aus - wieder einmal in
strahlendem Sonnenschein . Plötzlich
fällt unser Blick auf das einem Kirchturm ähnelnde
Scott Monument, wo oben tatsächlich Menschen rumlaufen. Da
müssen wir auch rauf ! 3 £ und
287 Stufen später sind wir es auch, allerdings ist ein Wort
zur Vorsicht angebracht: Die Wendeltreppen sind wirklich nichts
für schwache Nerven, je höher, desto enger. Selbst
wir (mit Traum-BMI) müssen uns ganz schön quetschen.
Zudem ist Gegenverkehr nie ausgeschlossen. Aber: es lohnt sich
wirklich! Von hier hat man einen herrrrrlichen Blick auf ganz Edinburgh
.
Irgendwie macht die ganze Stadt einen "grauen", aber niemals
angestaubten Eindruck. 
Im Anschluss streifen wir einfach ein bißchen
durch Edinburgh und genießen das Flair in dieser gleichzeitig
geschichtlich und modern interessanten Stadt . Ein absolutes Muss
in dem wie gesagt etwas grau wirkenden Edinburgh ist die Victoria
Street, ein sehenswerter Farbklecks in dem von Sandstein bestimmten
Stadtbild .
Wie gerufen kommen wir hier gerade an einem einladenden Pub vorbei . Im Keller wird aber
anscheinend gerade für einen Gig heute Abend geprobt, denn die
Bässe brummen uns nur so um die Ohren. Egal, Bier schmeckt
trotzdem =) 
So langsam machen wir uns auf die Suche nach einem
Lokal, denn seit dem extrem üppigen
Frühstück haben wir bis auf ein Eis nix mehr
gegessen. So schlendern wir weiter durch die Stadt, aber es scheint
alles voll zu sein. In einem Restaurant haben wir dann doch noch
Glück, gerade als wir hochkommen, wird ein Tisch für
uns frei. Wir beobachten, wie unten eine Band aufbaut und
tatsächlich legen die 4 nicht mehr ganz so taufrischen Jungs
dann gut los .
Gespielt wird Country, Schottisch und Irisch, ein guter Mix und der
ganze Laden tobt geradezu. Dazu bestellen wir uns noch einen Whisky und
so wird das ein wirklich runder, schottischer Abend - ist ja auch schon
unsere Abschlussfeier von Schottland!
Nach diesem gelungen Abend gelingt uns auch noch ein von Edinburgh bei
Nacht und das war's dann für heute .
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