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An dieser Stelle muss ich zugeben, dass ich englisches
Frühstück über alles liebe: Bacon &
Eggs, dazu baked beans - es kann morgens einfach nichts
schöneres geben! Umso größer ist die
Enttäuschung, dass das H.I.Express nur
süßes Frühstück anbietet: Jam,
Croissants, Muffins, Cereals. Nichts, aber auch gar nichts Herzhaftes!
Wenigstens gibt es eine ganz passable Auswahl an Obst... Auf Anraten
des Hotelpersonals hatten wir unseren Wagen im Buchanan Car Park
abgestellt. Wir lassen unser Parkticket stempeln mit dem Ergebnis, dass
wir statt 25 nur 5,70 £ zahlen - super!
Wie nicht anders zu erwarten war, will Jürgen
das Kelvingrove Museum besichtigen . Von außen
ist der Bau jedenfalls sehr sehenswert - von innen übrigens
auch
!
Bei dem Kelvingrove handelt es sich offensichtlich um eine Art
Allround-Museum: Kulturgeschichte, Naturgeschichte , Kunstgeschichte und
auch moderne Kunst findet sich hier . Teilweise ist es
sogar kindgerecht aufgebaut. Und da der Eintritt frei ist, lohnt sich
ein Besuch in jedem Fall. Zudem kann man noch ein von der
gegenüber liegenden Universität schießen.
Auf geht's mit unserer Rundreise! Erstes Etappenziel ist
das Loch Lomond, wo wir uns laut Reiseführer einige
schöne Blicke erhoffen . Das
Dörfchen Luss ist sehr zu empfehlen, ein schönes,
pittoreskes Dorf, bestehend aus einem Cottage Village aus dem 19. Jhd. . Am Strand geht ein
Schwan auf uns los , aber sonst
genießen wir ohne weitere Zwischenfälle den Loch
Lomond
.
Die A82 führt uns gen Norden vorbei an den
sehenswerten Falls of Falloch , für die
wir sogar einen Extrastop einlegen . Wieder einmal
meldet sich unser Magen doch hier ist wirklich überhaupt nix
los - nur hin und wieder ein Haus. Schließlich kommen wir
nach Crianlarich, einem absolut
verlassenen Nest. Ein Schild "Tearoom"
weist uns jedoch auf ein Restaurant hin - hier? Die Beschilderung
führt uns direkt auf den Bahnsteig, wo wir
tatsächlich einen Tearoom finden - du ahnst es nicht! Wir
bekommen Fish & Chips und wie gerufen fahren rechts und links
gleichzeitig Züge ein - in diesem kleinen Kaff. 
Während der Fahrt bieten sich andauernd
schöne Motive - immer wieder müssen wir einfach
anhalten und knipsen . Ob Berge, Seen,
Täler oder einfach die Landschaft - es ist wirklich
unglaublich
!
Es ist noch viel schöner, als wir uns Schottland vorgestellt
haben, vor allem die "Glen Coe" genannte Gegend beeindruckt uns schwer .
Hinter dem Loch Lochy führt uns die A87
Richtung Isle of Skye. Leider haben für diese bedeutungsvolle
Insel keine Zeit, daher genießen wir umso mehr die Ausblicke,
die sich uns entlang der Strecke bieten - und davon gibt es wahrlich
reichlich
.
Es ist schon ziemlich spät, also stochen wir zu Schottlands
meistfotografiertem Schloss, dem Eilean Donan Castle . Durch das
spiegelglatte Wasser bieten sich uns einige interessante Fotomotive... Das Schloss selbst
liegt ganz malerisch auf einer kleinen Insel im Loch Duich , die Berge im
Hintergrund bieten die passende Kulisse . Gerade als wir mit
unserem Fotoshooting fertig sind, sehen wir eine Regenfront auf uns
zukommen und tatsächlich erleben wir auf dem Rückweg
einen richtigen Platzregen. Gut, dass wir im Auto sitzen - im Gegensatz
zu einigen Bikern und Wanderen, die uns irgendwie leid tun...
Pünktlich als wir am Loch Ness ankommen,
hört der Regen brav auf. Nach unserem ersten Eindruck ist das
Loch Ness ein ruhiger, schmaler aber langgezogener, ganz normaler See . Keine Spur von
Nessie - aber wir geben ja noch nicht auf! Unmittelbar am Ufer des
Lochs stehen die Ruinen von Urquhart Castle . Das Visitor Center
hat bereits geschlossen, was auch nicht weiter schlimm gewesen
wäre. Jedoch haben die Schotten im wahrsten Sinne des Wortes
die "Schotten dicht" gemacht, indem rund um das Castle so geschickt
Bäume gepflanzt wurden, dass man keine direkte Sicht auf die
Ruinen hat. Wir müssen auf die Mauer am Parkplatz klettern, um
wenigstens halbwegs aussagekräftige Fotos machen zu
können
.
An und in das Castle selbst kommt man offensichtlich nur wenn das
Visitor Center (und damit auch die Kasse) geöffnet hat. Egal,
wir haben genug gesehen und schwingen uns wieder in unseren Fiesta.
Mittlerweile ist es halb 8 und wir müssen noch
ein Stück fahren, da wir uns morgen eine große Tour
vorgenommen haben. Also heizen wir durch Inverness und folgen dann der
A87 Richtung Ullapool. Wir haben weder zu Abend gegessen noch eine
Unterkunft und hoffen, beides irgendwo am Straßenrand zu
finden. Doch wie so oft, ist auch hier absolut tote Hose . Weit und breit nix
dergleichen zu sehen. Während unsere Hoffnung zusehends
schwindet, kommen wir an einem Inn vorbei, das eigentlich ganz gut
aussieht. Wir wollen gerade etwas zu essen bestellen (auf der
Speisekarte stand Lamm in Minzsoße...), als wir sehen, dass
die Küche nur bis 20:30 geöffnet hat. Wir
müssen wohl ziemlich betretene Gesichter gemacht haben, denn
irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sich der Wirt etwas
über uns lustig gemacht hat. Also nix zu beißen -
das heißt, nicht ganz: wir kaufen einen Muffin und fahren auf
den Tipp einer Frau, die dort am Tresen saß, weiter. Und
tatsächlich, nach wenigen Meilen sehen wir erneut ein Inn mit
dem schwierigen Namen Aultguish Inn . Hier macht die
Küche zwar um 21:00 Uhr zu, aber da wir erst 10 nach 9 haben
drückt die freundliche Dame noch ein Auge zu. Endlich kriegen
wir was zu essen. Pasta. Hmmm! Hätten wir das schon mal; nun
fehlt uns noch eine Unterkunft. Wir fragen, ob noch ein Zimmer frei ist
und tatsächlich - es ist noch ein einziges Zimmer mit drei
Betten frei! Das nennt man Glück. Wir fackeln nicht lange und
greifen zu. Ende gut, alles gut!
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