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Schock in der Morgenstunde: Mein Vater hat offensichtlich sein Portemonnaie verloren. Das ist natürlich ohnehin schon ärgerlich, da darin Pass, Führerschein, sämtliche wichtigen Karten und eine Menge Kohle drin waren. Was das ganze noch viel ärgerlicher macht ist die Tatsache, dass meinem Vater genau das selbe bereits vor 3 Wochen passiert ist. Entsprechend ist die Stimmung etwas verhagelt - da schmeckt selbst das hervorragende Hotelfrühstück nicht mehr. Wir rekonstruieren den gestrigen Abend und stellen fest, dass es beim Burger King aus der Tasche gefallen sein muss. Mein Vater fährt direkt hin und als er mit einem Grinsen im Gesicht zurückkommt, löst sich die ganze Anspannung in Wohlgefallen auf. Es war tatsächlich im Burger King aus der Tasche gefallen, aber ein freundlicher Mitarbeiter hatte es gefunden und mitsamt allem Inhalt verwahrt. Glück im Unglück! Übrigens ist es ein unglaublich komisches
Gefühl, wenn es nachts überhaupt nicht dunkel wird.
Nicht mal ansatzweise, es ist in der Nacht permanent taghell Zum Nordkapp sind es mehr als 500km, also
müssen wir ein wenig stochen. Auf Anraten der Dame an der
Hotelrezeption entscheiden wir uns dafür, den Weg
über Breivikeidet Wie immer haben wir uns auch für diesen Urlaub
einiges vorgenommen. Ein Punkt auf unserer Liste lautet: Stockfisch.
Der Fisch wird dabei an Holzgerüsten aufgehängt und
getrocknet. Diese Art der Fischzubereitung ist typisch für
Norwegen. Ob wir auch "live" einen zu Gesicht bekommen? Völlig
unvermittelt kommen wir an einem unscheinbaren Haus vorbei, wo eben
dieser Stockfisch im Garten hängt. Da dieses Haus sich zudem
noch malerisch in die Landschaft einfügt, müssen wir
einfach anhalten und fotografieren Das nächste Highlight (und weiteres Bestandteil
unserer Must-Liste) lässt nicht lange auf sich warten.
Plötzlich fallen uns einige Tiere auf, die in aller Seelenruhe
am Straßenrand herlaufen: Rentiere! Eine ganze Herde grast
ungestört von den vorbeifahrenden Autos neben der
Straße In Alta halten wir aus Zeitgründen nur kurz zum
Einkaufen und stochen dann weiter. Der Weg führt uns durch die
Tundra, weg von der Zivilisation, hin zur Natur Das Wetter hat sich übrigens mittlerweile an unseren Breitengrad angepasst. Es regnet und die Temperatur sinkt proportional zu unserer Tanknadel. Ob wir wohl am Nordkapp den vielfach prophezeiten Nebel erleben werden? Kurz nach Kåfjord fahren wir in den knapp 7km langen Tunnel auf die vorgelagerte Insel Magerøya. Maut für 1 Auto + 4 Personen: 286 Kronen = 30 Euro. So langsam kommt schon das Nordkapp-Feeling auf... Zunächst aber beziehen wir unser Domizil: Eine
Hütte, genannt Rorbuer, kurz vor dem kleinen Örtchen
Skarsvåg, 13km südlich vom Nordkapp. Gebucht bei Nordkapp
Caravan & Camping. Eine kleine, aber feine
Hütte Etwa 300 Meter vor dem eigentlichen Nordkapp ist eine Maut-ähnliche Bezahlstelle aufgebaut. Die Jungs und Mädels dort wollen von jedem Besucher 215 NOK Eintritt haben, das sind rund 24 Euro. Das ist ganz schön happig, finden wir. Dass das Nordkapp nicht ganz billig ist, wussten wir ja. Aber soooo teuer? Zumal sich der Nebel weiter zugezogen hat und man im Grunde fast gar nichts mehr sieht. Aber alles diskutieren hilft nicht - wir müssen Tickets kaufen. Diese sind aber immerhin 48 Stunden gültig, und da wir morgen hier sicher nochmal hinkommen wollen, brauchen wir eh Tickets. Am Nordkapp selber ist ein Besuchercenter aufgebaut
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