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Nachdem wir gestern einen eher
entspannten Tag verlebt haben, wird es
heute wohl etwas ereignisreicher. Wir haben uns eine Tour im Westen der
Insel vorgenommen: Von Sòller über Deia und
Valldemossa bis
nach Banyalbufar, immer entlang der Küste - dies soll eine der
schönsten Küstenstraßen überhaupt
sein. Wir sind
gespannt!
Wir sind relativ schnell um Palma herum auf der Ma-11 Richtung
Sòller. Dabei haben wir die Wahl zwischen Tunnel und
Serpentinen
- da wir letztere sicher noch häufiger haben werden, zahlen
wir
5,05 € Maut, nehmen den Tunnel und sind schwupps in
Sòller.
Auf den ersten Blick scheint der Ort nicht besonders interessant zu
sein. Im Zentrum findet sich dann aber eine nette, aber
überfüllte Fußgängerzone , die in
einen
schönen Platz, die Plaça de sa
Constitució
mündet . Dieser ist
eingerahmt von der Iglesia de Sant Bartomeu,
dem Rathaus und einem ansehnlichen Bankgebäude . Nicht
zuletzt
macht den besonderen Reiz von Sòller aber auch die Lage
inmitten
der Berge aus . Leider ist
es dadurch auch recht kühl, brrrr - das
haben wir uns wärmer vorgestellt! 
Wichtigstes Wahrzeichen von Sòller ist die Bimmelbahn, die die
Stadt mit der Hafenstadt Port de Sòller verbindet .
Für 5
€ pro Person und Fahrt gelangt man in einem betagten Waggon
über nicht minder betagte Gleise in annähernd
Schrittgeschwindigkeit zur Hafenstadt . Diese ist
allerdings wirklich
eine Reise wert, denn die Stadt ist rings um eine fast kreisrunde Bucht
gebaut und
präsentiert sich als freundlicher und touristisch gut
erschlossener Anlaufpunkt . Ganz im
Gegensatz zur Bimmelbahn, die
irgendwie sehr unorganisiert wirkt. Bei der Rückfahrt
quetschen
sich Dutzende von Touris in zwei Waggons, ehe eine Bahn auf dem
anderen Gleis ankommt. Plötzlich rennen alle in diese Bahn,
welche
auch kurz danach abfährt. Wir sind mit einigen anderen
geblieben
und stehen nun in einem Waggon ohne Lok auf den Gleisen. Doch Rettung
ist unterwegs: Auf dem gleichen Gleis wie gerade kommt nun eine Lok an,
die vorfährt, rückwärts andockt und uns
mitnimmt.
Glück gehabt! Die Bahn fährt übrigens ca.
alle 45
Minuten, gezahlt wird bequemerweise während der Fahrt. Auf
Sicherheitsaspekte wird übrigens gänzlich verzichtet:
Auf der
Rückfahrt haben wir einen offenen Waggon ohne jeglichen
Seitenschutz. Hoffentlich fällt da keiner unterwegs raus!
Wir verlassen Sòller nicht, ohne uns ein Eis in der Eisdiele
Sa
Fabrica Gelats zu gönnen, die im
Reiseführer sehr empfohlen
wurde und wir diese Empfehlung gerne weitergeben
möchten.
Über die Straße Ma-11 geht es nun
zunächst
Richtung
Deià durch die Serra de Tramuntana. Unterwegs erleben wir
einige
der Ausblicke, die diese Strecke zu einer der schönsten
Küstenstraßen überhaupt machen - herrlich! Deiá
selbst interessiert uns eigentlich nicht so sehr, ein
Künstlerdorf in den Bergen. Wir fahren einfach durch,
schießen ein , dann
geht's weiter nach Valldemossa.
Unmittelbar am Ortseingang von Valldemossa findet sich ein
großer
Parkplatz, der auch recht voll ist. Oh, oh! Ob es hier auch so dicht
gedrängt ist? Nein, ganz und gar nicht. Im wirklich sehr
schönen Ortskern finden sich
viele nette Geschäfte
und
Restaurants. Hin und wieder finden sich dezente Hinweise auf George
Sand und Frédéric Chopin, die 1839 hier in der
Kartause
mal kurz gelebt haben . In dem
Platz unterhalb der Cartoixa essen wir
lecker und verlassen dann dieses außerordentlich sehenswerte
Bergdorf wieder .
Entlang der Küstenstraße erleben wir ein ums andere
Mal die
herrlichen Ausblicke auf das Mittelmeer . Toll!
Leider gibt es
für
meinen Geschmack viel zu wenige Aussichtspunkte oder
Parkplätze.
Wenn die Aussicht schön ist, kann man nirgends anhalten und wo
ein
Parkplatz ist, gibt es nichts zu sehen. Übrigens fahren wir
die
Route absichtlich von Nord nach Süd, damit wir auf der
"richtigen"
Straßenseite sind. Schneller als gedacht gelangen wir so nach
Banyalbufar, einem kleinen Ort direkt an der Küste, der
für
seine Terrassenfelder bekannt ist. Und tatsächlich
kündigen
die Terrassen schon von weitem den Ort an. Sieht echt toll aus
! Auch
der Ort selbst gefällt uns ausgesprochen gut. Die Hanglage mit
1a
Blick auf das Meer ist unheimlich reizvoll und der
Stadt an sich wirkt
zwar etwas verschlafen, aber irgendwie total nett . Wir
genießen
einen Kuchen im Café San Tomas und
schlagen uns den Hang
runter
bis fast zur Küste, wo unser anstrengender Spaziergang mit
weiteren tollen Motiven belohnt wird. Das war wirklich klasse! 
Wenn man wollte, könnte man die
Küstenstraße entlang
weiter bis Andratx fahren. Für uns reicht das aber und wir
bewegen
uns wieder zurück über Palma nach Hause.
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