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Schon macht sich etwas Wehmut
breit: Das Ende unseres Urlaubs ist
leider
in Sicht und wir wollten schon gaaanz langsam anfangen zu packen. Egal,
jetzt ist erstmal unsere Bootstour nach Cabrera dran! Auf dem
Schnellboot sind zahlreiche Plätze frei , als wir
von der Mole
in
Colonia Sant Jordi ablegen. Nach ca. 45 Minuten erreichen wir Cabrera
und die vorgelagerten Inseln. Schon von weitem erkennt man die Festung,
die prominent auf einem Hügel thront . Kurios
finde ich die
Willkommenszeremonie: Der Ranger (Cabrera ist ja ein Nationalpark) ruft
alle Neuankömmlinge zusammen und erklärt ein paar
Minuten
lang, was man auf der Insel darf und was nicht, z.B. keinen
Müll
hinterlassen, nur auf den vorgezeichneten Wegen gehen usw.
Erstaunlicherweise tut er das ausschließlich auf Spanisch,
was
80
% der Gäste vermutlich nicht verstehen. Wir werden trotzdem
auf
die Insel gelassen, die wirklich einen total unberührten
Eindruck
macht und damit das genaue Gegenteil ihrer großen Schwester
Mallorca darstellt.

Zunächst schlendern wir zur Festung , in der nur
eine einzige,
extrem schmale und steile Wendeltreppe ins Innere führt.
Immerhin
wird der Aufstieg mit einem 1a-Ausblick über Hafen, Bucht und
Strände belohnt
. Unterwegs
laufen uns Dutzende von Eidechsen
vor
die Linse - so viele,
dass sie fast schon wieder langweilig werden ;-)
Es ist brütend heiß, daher machen wir eine
Rast an der
einzigen Bar von Cabrera. Hier bekommen wir Getränke, Tapas
und
Eis . Ahh, das
tut gut! Bevor wir wieder zurückfahren,
möchten
wir noch zum Strand, eine gute Viertelstunde Fußweg von der
Bar
aus. Es handelt sich hier um einen sehr kleinen und ehrlich gesagt
nicht sonderlich schönen Strandabschnitt, aber ein
bißchen
relaxen und die Füße ins Wasser halten muss sein!

In dem Infoblatt steht, Cabrera sei wie Mallorca vor 60 Jahren, und das
mag stimmen: Wer der lebendigen und völlig erschlossenen Insel
Mallorca entfliehen will, ist hier auf Cabrera genau richtig
aufgehoben. Auch wenn es hier nicht unbedingt die herausragende
Sehenswürdigkeit gibt, vermittelt die Naturschutz-Insel eine
angenehme und ruhige Atmosphäre, die man auf "Malle" nicht so
häufig antrifft.

Pünktlich um 16 Uhr legt unser Schiff wieder ab und
fährt uns
zur blauen Grotte, einer natürlichen Höhle auf der
Nordseite
der Insel . Das
Besondere hier ist das leuchtende Blau des Wassers, das
uns auffällt, auch wenn die Sonne gar nicht so doll scheint .
Was
uns ebenfalls auffällt: Das Wasser ist voller kleiner, roter
Feuerquallen mit langen Tentakeln!
Iiiihhh!
Einer unserer Mitfahrer
traut sich aber tatsächlich und springt in das kühle
Nass. Nicht nur aufgrund der Temperaturen nehmen wir davon Abstand und
staunen lieber über die Höhle, in die unser Boot in
voller
Länge hineinfährt, ehe der Käpt'n
mühevoll dreht
und uns wieder nach Mallorca bringt. Übrigens soll rund um
Cabrera die Chance auf Delphine recht groß sein,
aber leider ist
das
Glück uns nicht hold und so genießen wir einfach die
45-minütige Fahrt nach Colonia Sant Jordi. 
Dann gibt es allerdings noch eine böse Überraschung:
an
unserem Auto klebt ein Knöllchen - wir hatten heute Vormittag
weit
und breit keinen Parkautomaten ausfindig machen können, aber
am
Ende der Straße steht tatsächlich ein solcher
Apparat.
Kostenpunkt: 76 €!! Das ist wirklich bitter und auch wenn ich
ja
für vieles Verständnis habe - dieser Preis ist
völlig
unverhältnismäßig und in meinen Augen eine
willkürliche Unverschämtheit. Egal, wir lassen uns
die
Stimmung nicht verhageln und zelebrieren zur Abschlussfeier unseres
hervorragenden Urlaubs ein ebenso bombastisch gutes Essen in unserem
neuen Lieblingsrestaurant Ca'n Joan in Llucmajor. Angus Steak mit
Pommes und Salat für 14 € ist wirklich unschlagbar
und es
schmeckt einfach fantastisch! Neu für uns auch:
weiße
Sangria - ungewohnt aber echt lecker! Gut (ab)gefüllt geht es
wieder heim in die Finca und unsere letzte Nacht auf Mallorca. |