Santanyi

Nach einer Woche in so einer Finca werden die Vor- und Nachteile dieser Unterkunft deutlich: Man ist schon recht eng mit den anderen Gästen zusammen, eher in familiärer Atmosphäre als in einem weitläufigeren, anonymeren Hotel. Manch einer mag das und sucht den Kontakt mit anderen, manch einer sucht eher die Ruhe und ist lieber für sich. Zu welcher Gruppe wir gehören, lasse ich hier einmal offen ;-)

Heute steht der Westen auf dem Programm, und zwar zieht es uns zunächst nach Santanyi. Durch den Ort sind wir schon ein paar Mal durchgefahren, heute wollen wir uns die Stadt mal so richtig ansehen. Angeblich ist heute hier Markt, aber wir stellen schnell fest, dass das wohl eine Fehlinformation war. Es ist nicht ganz so einfach, das Zentrum zu finden, aber unsere untrügliche Intuition lenkt uns mitten in den Stadtkern. Der zentrale Platz und die Sträßchen rund um die Kirche sehen (wie so oft) sehr schön aus, aber in einer Viertelstunde hat man - zumindest gefühlt - alles gesehen Foto Foto. Uns fällt auf, dass Santanyi fest in deutscher Hand sein muss - so auffällig wie hier ist uns der germanische Einfluss in den Geschäften und Cafés noch nie ins Auge gesprungen. Wir trinken eine alkohlfreie Mojito und schwingen uns dann wieder in unseren alten Corsa.

Die Suche nach dem perfekten Strand...

Unmittelbar westlich von Santanyi liegt der Naturpark Mondragó, in dem sich zwei schöne Buchten befinden: S'Amarador und Cala Mondragó, die einander fast gegenüber liegen und immer als sehenswerte Doppelbucht angepriesen werden. Allerdings ist der Weg irgendwie nicht so leicht zu finden und scheint sehr verzwickt. Schilder gibt es sowieso nur an maximal jeder zweiten Kreuzung, aber schließlich landen wir doch am Parkplatz in S'Amarador, von dem aus ein ca. 500m langer Fußweg zum Strand führt. Bei der Menge der Autos schwant uns allerdings Übles und tatsächlich ist der Strand relativ voll - auch wenn die Lage wirklich klasse ist Foto. Im Vergleich zu dem, was uns noch erwartet, ist die Dichte in S'Amarador zwar noch recht harmlos, aber nach der Beschreibung hatten wir uns eine etwas ruhigere und naturbelassene Bucht erhofft und ziehen weiter. Lustige Anekdote bei der Rückfahrt aus Mondragó: Ganz unvermittelt treffen wir auf eine deutsche Anhalterin, die einen Spaziergang zum Strand hinter sich und die Entfernung offensichtlich völlig unterschätzt hat. Wir nehmen sie natürlich zum nächsten Kreisverkehr am Stadtrand von Santanyi mit und wundern uns über die Naivität oder Gedankenlosigkeit mancher Urlauber.

Nächster Halt ist Cala D'Or, ein Ort mit vielen kleinen Buchten. Klingt ganz schön, denken wir uns und fahren hoffnungsvoll über Portopetro nach Cala D'Or. Was wir nicht wussten: Cala D'Or ist ein touristisch voll erschlossener Ort mit enormer Hotelbebauung und Bettenburgen, die mich sehr an ein Bienennest erinnern Foto. Oha, mein Vater würde sagen "das ist eine entsetzliche Katastrophe"! In Relation zur Anzahl der Betten sind die Buchten, so schön sie auch sind, viel zu klein. An der Cala Gran sieht man kaum ein Sandkorn Foto, daher sparen wir uns die anderen Buchten, essen eine Kleinigkeit in der Fußgängerzone/Fressmeile und machen uns dann wieder vom Acker.

Die nächste Bucht, die wir ansteuern, heißt Cala Llombards und ist in der Nähe der Cala S'Almunia, wo wir schon mal waren. Eine kurvige Straße führt zum Strand, der wie so oft sehr schön, aber heute auch rappelvoll ist Foto. Also was tun? Genau, wir fahren zu unserem neuen Lieblingsstrand - Es Trenc. Fast wäre dieses Vorhaben aber daran gescheitert, dass wir kein Kleingeld für die Parkuhr dabei hatten, aber nette Deutsche können wechseln und wir können baden. Einfach klasse - und mittlerweile (ca. 18 Uhr) auch recht leer. Foto Foto