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Nach unserer anstrengenden Tour von gestern legen
wir zunächst einen ganz gemütlichen Vormittag ein. Die Sonne
brennt auf uns hernieder, ohne von einer einzigen Wolke daran gehindert
zu werden. Auf die Dauer wird das Braten in der Sonne aber irgendwie
langweilig, daher beschließen wir recht spontan, einen Ausflug
nach Cannes zu starten.
Unterwegs kommen wir an la Napoule vorbei, einem kleinen Dorf, dass
sich nahtlos an Mandelieu im Norden und Cannes im Osten anschließt.
Zunächst fällt uns der riesige Bootshafen auf, wo schon die
eine oder andere schicke Yacht steht. Am anderen Ende des Hafens steht
eine kleine Festung, das Château de la Napoule. Am Fuß der
Burg befindet sich ein kleiner Strand, der - wie bisher alle anderen
Strände auch - recht klein und direkt an der Straße liegt
.
So richtig idyllisch ist das einfach nicht, wir können uns einfach
nicht so richtig damit anfreunden. Damit wir uns nicht falsch verstehen:
Zur Not würden wir selbstverfreilicht auch an einem nicht-so-idyllischen
Strand baden ;-)
Die Straße (N98) führt entlang des Meeres
direkt nach Cannes. Direkt an der Straße liegt - wie gesagt -
der Strand, der teilweise nur 5 m breit ist. Man kann also einfach rechts
ranfahren, parken und (fast) von der Mauer ins Meer springen. Von besonderer
Exklusivität ist bis hierher noch nichts zu spüren.
Das ändert sich aber im weiteren Verlauf der Straße relativ
schnell: Die Parkplätze werden knapper und die Dichte der teuren
Autos nimmt schlagartig zu. Wir finden einen Parkplatz im Parkhaus des
Palais Stephanie. Sagenhaft, wieviele dicke Autos hier stehen: Von Jaguar,
Bentley bis hin zu Ferrari und sogar einem Rolls Royce gibt's hier alles.
Wahnsinn! Auch im Aufzug merken wir, dass das Bruttosozialprodukt des
Publikums hier deutlich über dem unsrigen liegt. Sieht jedenfalls
alles sehr gediegen aus!
Von der Strandpromenade "La Croisette"
sehen wir einige bekannte Prachthotels, z.B. das Carlton Inter-Continental
.
Der Strand ist teilweise Privatstrand der Hotels, teilweise scheint
er aber auch frei zugänglich zu sein. Ansonsten gibt's hier eigentlich
nix, was mich so richtig vom Hocker haut - außer die Autos natürlich!
Wir flanieren ein bißchen durch die Innenstadt
und schlendern an Geschäften vorbei, die für uns unbezahlbare
Ware aushängen haben. Einige können dann aber doch nicht widerstehen
und leisten sich beim einem Bäcker ein paar besonders feine Törtchen
- für 3 bis 5 Euro pro Stück !
Naja, schließlich sind wir ja im Urlaub, da kann man sich sowas
auch mal gönnen! Die Häuser hier in der Innenstadt sehen im
Prinzip ganz nett aus und erinnern mich wieder einmal an Bella Italia.
Na gut, da waren wir halt mal in Cannes - der vielgepriesenen Elite-Stadt
an der Côte d'Azur. Nicht, dass ich mich beschweren würde,
aber so doll war das hier auch nicht. Warum sich gerade hier die Reichen
und Schönen die Klinke in die Hand geben - keine Ahnung. Den Festivalpalast
und die Allée des Étoiles ("Allee der Sterne",
der Walk of Fame Cannes') sparen wir uns, ist jetzt zu voll.
Wieder zuhause, bemerkt meine Oma (ausgerechnet), dass sich der Pool
deutlich entleert hat. Oh, oh! Durch eine kaputte Leitung ergießt
sich das Wasser auf die unter unserem Haus liegende Straße...
Zum Glück ist das Problem schnell gelöst, Pool wird wieder
aufgefüllt mit dem positiven Nebeneffekt, dass das Wasser jetzt
deutlich sauberer ist als vorher! Na dann können wir ja beruhigt
schlafen gehen! |