Nizza

Außer dass mich nachts eine Mücke gestochen hat, konnte ich eigentlich ganz gut schlafen. Bon. Das Frühstück ist für französische Verhältnisse recht reichhaltig - kostet allerdings auch satte 8 Euro pro Person! Satt ist ein gutes Stichwort, denn wie immer bedienen wir uns reichlich am Büffet, es soll ja schließlich auch bis heute nachmittag ausreichen.

Nun geht's weiter auf Erkundungstour durch Nizza Foto Foto. Die Baie des Anges sieht heute noch schöner aus als gestern, was zweifellos am Wetter liegt. Es ist nämlich schön sonnig und der Strand ist auch schon gut gefüllt Foto. Allerdings besteht der Strand hier aus Kieselsteinen, wovon ich eigentlich kein großer Fan bin. Wir flanieren also die Promenade des Anglais entlang, die ab einem bestimmten Punkt Quai des États-Unis heißt. So hab ich mir das vorgestellt! Foto
Per Aufzug (Kostenpunkt: 1,10 € p.P.) fahren wir auf den Schlossberg, was sich mal so richtig lohnt. Von hier oben hat man einen tollen Überblick nach allen Seiten über Nizza und Umgebung. Wirklich sehr zu empfehlen! Foto Dieser Aussichtspunkt bietet auch einen guten Blick auf den Flughafen. Tatsächlich ist rund um die Landebahn nichts als Wasser Foto - es ist also ein Pluspunkt, wenn der Pilot schon mal auf einem Flugzeugträger gelandet ist... Darüber hinaus ist hier auch alles schön angelegt Foto Foto, angefangen bei der Bepflanzung über die Gehwege, Treppen und Zäune bis hin zu einem breiten Wasserfall Foto, den man auch von der Uferpromenade sehen kann Foto. Wir sind ob diesen Aussichten hellauf begeistert, und genießen diese Gelegenheit bis zuletzt Foto. Mein Vater und ich müssen uns dann zum Flughafen verabschieden, um den Mietwagen zu holen, während die anderen noch Eindrücke aus der Altstadt mitnehmen. Foto

Aéroport Nice Côte d'Azur

Der Bus 98 bringt uns für 4,- Euro direkt zum Flughafen. Am Schalter von Europcar ist zu unserer großen Überraschung eine lange Schlange, die überhaupt nicht vorwärts zu gehen scheint, aber wir erfahren, dass wir auch direkt zum Parkplatz gehen könnten, da wir schon eine Reservierung haben und dort eigentlich das Hauptbüro ist. Gesagt, getan. Im Büro ist extra ein EasyJet-Schalter für Kunden wie uns, wo die Schlange recht kurz ist.

So, jetzt kommt einmal mehr das Abenteuer Mietwagen. Anfangs geht ja noch alles gut, bis die Tussi unsere Kreditkarte mit 1200,- Euro (!) Kaution belasten will. Das macht die Kreditkarte allerdings nicht mit und verweigert die Belastung. Hm, was nun? Ich will meine Kreditkarte benutzen, doch das geht nicht, da der Inhaber der Kreditkarte auch der Fahrer des Wagens sein MUSS. Die Angestellte bietet uns an, eine Zusatzversicherung für 7,- Euro nochwas zu nehmen, damit reduziert sich die Kaution auf 800,- Euro. In Ermangelung von Alternativen stimmen wir notgedrungen zu, allerdings spielt auch da die Kreditkarte nicht mit. Jetzt ist aber Holland in Not. Zu allem Überfluss spricht die Dame am Schalter in Französisch-Englisch-Mischmasch, was dazu führt, dass ich auch nur die Hälfte verstehe. Jedenfalls sehen wir keine andere Option, als meine Kreditkarte zu verwenden, mit der Konsequenz, dass ich auch Fahrer und Mieter des Mietwagens sein MUSS. Trotz Diskutierens ist dies nicht anders möglich. Klingt auf den ersten Blick einfach. Aber: ich bin unter 23, und als ich gefragt werde "How old are you?" war mir klar, dass das nächste Problem auf uns zukommt. Da ich also diese magische Altersgrenze noch nicht erreicht habe, will man uns 25,- Euro PRO TAG zusätzlich abnehmen. Das ist natürlich völlig inakzeptabel und daher beschweren wir uns lautstark, was sich allerdings eher negativ auf die Stimmungslage der Tussi am Schalter auswirkt. Zunächst scheint sie uns klarmachen zu wollen, dass wir diese Zusatzgebühr aufgrund der Umstände doch nicht zahlen müssen, aber nachdem sie x-mal hin- und hergelaufen ist (was etwa 10 Minuten gedauert hat), müssen wir doch diese Gebühr zahlen. Meine Laune ist verständlicherweise auch auf den Tiefpunkt gesunken, vor allem weil sie mich noch so provokant fragt "Is it okay?" Ich bin auf 180 und antworte, das ist natürlich nicht okay, aber wir haben ja keine andere Wahl! Was für ein Mist! Zu guter letzt meint sie auch noch, mir sagen zu müssen "You must drive the car!" Ich sag nur: "Wuuuusa!" Als wir schließlich alle Papiere beisammen haben, sehen wir, dass wir jetzt auch doch noch diese Zusatz-Versicherung haben, sodass der Spaß jetzt 310,- Euro Mehrkosten verursacht hat. Oh man! Alles Abzocker! Dafür gibt's einen saftigen Beschwerdebrief, und wir werden uns diesen Betrag bis auf den letzten Cent von Europcar zurückholen!

Immerhin haben wir einen fast neuen Golf V, den ICH dann zum Hotel fahren muss. Dabei wäre ich auch noch fast in eine Einbahnstraße abgebogen, da die Beschilderung hier so ausgeprägt und informativ ist wie in Italien. Nichtsdestotrotz kommen wir sicher am Hotel an, wo der Rest der Clique schon auf uns wartet. Wir quetschen Kind und Kegel ins Auto und düsen ab nach...

St. Jean de l'Esterel

Die große Frage ist: Ist der Pool noch voll oder nicht? Nach diesem Tag rechnen wir mit allem, aber warten wir ab... Über Umwege kommen wir schließlich auf die N7, die uns direkt ins Esterel-Massiv führt. Nach ein paar Kilometern durchs Bergland finden wir unsere Siedlung und unser Haus Foto Foto. Pool ist voll Foto, Vermieterin ist auch gleich da und wir können unser Domizil für die nächsten 2 Wochen endlich in Beschlag nehmen. Die Frau des Eigentümers erklärt uns alles in Französisch - bei solchen Gelegenheiten frage ich mich immer wieder, wie die Gäste klarkommen, die kein Französisch sprechen... Die Möbel sehen war aus, als ob sie hundert Jahre alt wären Foto Foto, aber egal! Eingekauft wird im Riesen-Einkaufszentrum "Géant" in Mandelieu, Entfernung ca. 9,5 km. Wir kaufen Lebensmittel für 160,- € (!) und hoffen, dass diese möglichst lange reichen... Typisch mediterranes Abendessen mit Baguettes und Oliven und Wein Foto, dann geht's ab in die Koje.