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Dass die Bullen uns gestern ins Motel verbannt haben,
war vielleicht garnicht so schlecht. Hier haben wir ne Dusche und ein
ordentliches Continental Breakfast. Richtig fit und munter statten wir Hearst
Castle einen Kurzbesuch ab. In 30er/40er Jahren hatte sich
der Zeitungsmagnat William Randolph Hearst dort sein Traumschloss bauen
lassen, viele verschiedene Stilelemente aus Europa schlagen sich in der
Architektur dieses Palastes nieder. Leider kann man nicht direkt ran,
sondern man muss unten parken und sich dann mit einem Shuttlebus
hochfahren lassen. Das kostet aber 20 $ und dafür haben wir
weder Zeit noch Geld noch Lust. Statt dessen jagen wir unseren Jeep
über unzählige Kurven entlang des Highways. Auch
heute können wir nicht anders, als immer wieder die Kamera
auszupacken . Toll! 
Den nächsten längeren Zwischenstopp machen wir im Julia
Pfeiffer Burns State Park. Da es sich dabei nicht um einen
Nationalpark handelt, nützt uns unser National Park Pass nix
und wir müssen 8 $ Eintritt hinblättern.
Dafür können wir dann den ganzen Tag lang in alle
State Parks rein und das sollten wir auch noch brauchen. Wir nehmen den
Trail zum McWay Waterfall, den muss man unbedingt gehen, wenn man schon
mal dort ist. Am Ende landet man in einer weltklasse Bucht . Ein idyllisches Fleckchen Erde,
einmalig schön . Mehr Fotos!!! Nächste Attraktion auf dem
Weg nach Norden ist die Bixby Bridge , wie der ganze Hwy 1 Anfang der
Dreißiger Jahre von Häftlingen gebaut. Vom Viewpoint
südlich der Bridge hat man einen tollen Blick auf den Verlauf
der Küstenlinie .
Im Point Lobos SP sollen sich laut
Reiseführer Seelöwen und Pelikane aufhalten und da
wir ja eh schon die 8 $ bezahlt haben, nehmen wir diesen Park auch noch
mit .
Ist ganz schön, die Gegend . Aber zu dieser Zeit sind noch keine
Pelikane zu sehen und Seelöwen sieht man nur aus der Distanz , am Ende des (wen wundert's) Lion
Point Trail. Gut, ein paar Fotos und weiter!
In sämtlichen Reiseführern wurde der 17-Mile-Drive
als unglaublich sehenswerte Strecke angepriesen, sozusagen die
Elite-Pracht-Straße an der Pazifikküste. Schauen wir
mal, was wir für 8,75 $ alles zu sehen bekommen.
Zunächst mal sehen wir viele Villen und Golfplätze,
der Drive führt anscheinend mitten durch einen Nobel-Ort, was
wir so noch nicht wussten. Das heißt, die meiste Zeit
fährt man an den ganzen Villen vorbei, ohne überhaupt
die Küste zu sehen zu bekommen. Nur an gewissen Punkten ist
das gemeine Volk zugelassen, wie an der zugegeben echt sehenswerten
Lone Cypress
oder dem Bird Rock . Aber das hatte ich mir irgendwie
anders vorgestellt. Dass wir mit unserem Eintritt die
Golfplätze der reichen Schnösel bezahlen, muss echt
nicht sein. So toll ist das auch nicht, und Golfplätze und
Villen kann ich auch woanders sehen. Also meiner Meinung nach lohnt
sich der 17-Mile-Drive NICHT, vor allem dann nicht, wenn man den
Highway # 1 schon gefahren ist oder noch fahren möchte.
Daher nix wie raus hier und ab nach Monterey. Leider
lief uns überraschenderweise die Zeit etwas weg, daher konnten
wir weder das hochgelobte Aquarium noch die Cannery Row sehen.
Aber am Fisherman's Wharf sind wir dann doch mal ausgestiegen,
eine Runde drehen. Die Wharf ist nicht so groß wie das
Original, aber auch schön und man kann auch hier einige
Seehunde beobachten. 
Heute ist unser letzter Abend in Kalifornien, das müssen wir
natürlich ausgiebig feiern und daher suchen wir ein Motel mit
einem Steakhaus in der Nähe irgendwo Richtung San Francisco
Airport. Meilen über Meilen bleiben wir auf dem Hwy # 1, aber
je weiter wir nach Norden kommen, desto weniger ist hier los. Vor allem
nördlich von Santa Cruz ist hier tote Hose, obwohl die
Landschaft auch sehr ansehnlich ist. Da es mittlerweile so richtig in
Strömen gießt, steigen wir aber nicht mehr aus. In
Half Moon Bay hatten wir gehofft ein passendes Motel zu finden. Doch
zunächst sehen wir nur riesige Wohngebiete - allerdings
geschlossene Gesellschaft. Kein Zutritt für Otto
Normalverbraucher. Mitten aus dem nichts taucht plötzlich das
Ritz-Carlton (nicht unsere Preisklasse) vor uns auf. Zum Umdrehen ist
es zu spät, der Portier will uns gerade einweisen - was tun?
Antwort: Einfach weiterfahren! Sehr zum Erstaunen aller Beteiligten
tritt Jürgen aufs Gas und fährt von der
Fußmatte des Ritz-Carltons wieder raus. Oh mann! Der Portier
hat vielleicht Augen gemacht... Ein paar Meter weiter finden wir aber
ein Holiday Inn Express - 90$ + Tax ist
nicht zu viel.
Nachdem wir uns vergeblich auf die Suche nach einem bezahlbaren
Steakhaus gemacht haben, beschließen wir, was beim Mexikaner
zu schnabulieren. Tres Amigos heißt der Schuppen, der sich
direkt neben unserem Hotel befindet (praktisch wegen Fahren).
Mexikanisch essen waren wir auch noch nicht, also gut. Der Laden hat
zwar mehr den Charakter eines Schnellrestaurants aber das Essen ist
richtig gut und günstig - zwei klare Pluspunkte. Für
die alkoholische Versorgung muss wieder der nächste Supermarkt
herhalten, aber wir sind ja heute zum letzten Mal hier in Amiland! Good
Night!
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